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Canol Road Sie verlässt den Alaska Highway bei Kilometer 1345 (Johnsons Crossing) und führt 220 km durch die Wildnis bis nach Ross River und von dort über 232 km zum MacMillan Pass zur Grenze Yukon/Northwest Territories. Sie ist im Winter geschlossen. Carmacks Die kleine Gemeinde liegt am Klondike Highway, 174 km von Whitehorse, ca. 400 km von Dawson City entfernt. Die schmucklose Häuseransammlung ist oft Endpunkt einer Kanufahrt auf dem Yukon-, Teslin- oder Big Salmon River, oder Startpunkt einer Etappe auf dem Yukon nach -Dawson City. Es gibt einen Campingplatz direkt nach der großen Highwaybrücke, die über den Yukon-River führt. Dieser Platz wird von den meisten Flussfahrern benutzt, ist aber nicht unbedingt empfehlenswert. Das Dorf erhielt von George Washington Carmack, einem Mitentdecker des Klondike Goldfundes, seinen Namen. Der ehemalige Handelsposten am Yukon hat heute außer einem Hotel mit Restaurant, einem Laden und einem Waschsalon nicht viel zu bieten! Chilkootpass Zu Zeiten des Goldrausches kämpften sich Tausende über den legendären Chilkootpass, um über den Lake Bennet und den Yukon River zu den Goldfeldern des Klondike zu gelangen. »Thousand Steps« oder »Golden Stairs« hieß der extrem steile Aufstieg vor der Passhöhe, über den jeder Goldsucher mindestens eine Tonne Ausrüstung und Lebensmittel schleppen musste. Noch heute liegen rechts und links des Weges verrostete und von Wind und Wetter zerstörte Ausrüstungsgegenstände, von der Gürtelschnalle bis zum zentnerschweren Ofen aus Gusseisen. Zeugnisse einer dramatischen Epoche der Geschichte, deren Mitnahme strengstens verboten ist! Claim Im Yukon Gebiet und in Amerika ist ein Claim die Bezeichnung für einen Grundbesitz in staatlichem Eigentum, der einem Siedler oder Goldsucher mit Vorkaufsrecht, aber gegen Gebühr für eine gewisse Zeit überlassen wurde. Das heißt, dass eigentlich der Rechtstitel als Claim bezeichnet wurde, aber zu den wilden Zeiten des Goldrauschs nannte man einfach die abgesteckten und eingetragenen Grundstücke der Prospektoren Claims. Sie hatten eine ungefähre, von der Beschaffenheit der Umgebung abhängige Größe von rund 500 x 100 feet, und mussten normalerweise innerhalb von drei Tagen beim »local gold commissioner« eingetragen werden. Auf einem der Grenzpfosten musste die Registrierungsmarke mit der Claimnummer deutlich sichtbar angebracht werden. Nur der erste Entdecker eines Goldfeldes hatte die Möglichkeit, sich einen zweiten, so genannten Discovery-Claim eintragen zu lassen. Abgesteckte und registrierte Claims durften natürlich auch verkauft, verliehen, versoffen oder verspielt werden! Und davon machten unzählige Glücksucher ausgiebig Gebrauch. Dawson City Die Haupteinnahmequellen sind der Tourismus und noch immer der Goldabbau. Die Siedlung wurde 1896 während des legendären Klondike Goldrausches gegründet und nach dem kanadischen Geologen George Mercer Dawson benannt, der damals die Region erforscht hatte. Zu erreichen war Dawson damals nur über den White Pass oder den berüchtigten Chilkoot Trail und danach auf einer langen und beschwerlichen Reise per Hundeschlitten oder Kanu (später: Schaufelraddampfer) auf dem Yukon River. Ende 1898 hatten Boom und Einwohnerzahl mit über 40.000 Menschen ihren Höhepunkt erreicht. Sie war zu dieser Zeit die größte Stadt westlich von Winnipeg und nördlich von Seattle. Schon ein Jahr später hatten über 8.000 Menschen die Stadt wieder verlassen, 1902 lebten nur noch 5.000 dort. Sehenswert ist die Jack London Cabin und auch das gut ausgestattete Goldgräber Museum in der Stadt. Abends trifft man sich im Diamond Tooth Gertie’s Spielcasino bei Cancan-Tanz und Glücksspiel. Derjenige, der tagsüber noch kein Glück beim Goldwaschen hatte, bekommt hier beim Roulette oder Kartenspiel eine weitere Chance! Oberhalb der Stadt, auf dem Midnight Dome, dem Hausberg von Dawson City, genießt man einen grandiosen Blick über die Stadt, den Fluss und weiter nördlich hinein in die Goldfelder und zu den riesigen Abraumhalden längs des Klondike am Eldorado und Bonanza Creek. Auch heute noch wird hier, wie vor über einhundert Jahren, aktiv nach Gold gegraben. Am Hunker Creek kann man auch selber sein Glück mit der Goldpfanne probieren. (...) |
Band 1 - Yukon River
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