Statt McQuesten. Stewart und Dawson zum Arctic Circle Unsere neue Tour sollte uns schon sehr spät im Herbst vom 22. September bis zum 6. Oktober zu den Ufern des McQuesten River und von dort über den Stewart und Yukon River bis nach Dawson City führen, wo wir uns noch ein wenig im „Diamond Tooth Gertie's Saloon“ bei Can-Can entspannen und mit Roulette und Poker unser Glück versuchen wollten. Es sollte wieder eine spannende Tour werden, zumal nach dem sehr heißen und trockenen Sommer im Yukon Territorium durchaus die Gefahr bestand, dass der McQuesten nur wenig Wasser führen könnte. Also erst einmal abwarten, ob Paddeln oder Treideln angesagt ist!Auf jeden Fall war mit „kühlem“ Klima zu rechnen, aber mit optimierter Ausrüstung und ausreichend Zeit für ein anständiges Lagerfeuer waren wir gut gerüstet. Und werden dafür sicher auch mit einem feurigen Nordlicht-Spektakel belohnt. Die ursprünglich projektierte Reise auf dem Wind River hatten wir nach genauerer Planung und auf Anraten unseres Outfitters leider canceln müssen. Dafür sollte man mindestens drei Wochen zur Verfügung haben, die wir dieses Mal aufgrund von Terminschwierigkeiten nicht realisieren konnten. Aber aufgeschoben bedeutet kein endgültiges Aus. Also ein Projekt für die nächsten Jahre! Nun war es soweit. Wir hatten unsere Plätze im Flieger nach Whitehorse eingenommen, die Packlisten sind abgearbeitet, die Verpflegungs- und Einkaufslisten liegen bereit und auch die Flusskarten sind wasserdicht eingeschweißt. Die Wettervorhersage zeigt Sonne, Wolken und Schauer, typisches Yukon-Wetter eben und die Temperaturen weisen auf den sich ankündigenden Winter hin. Also nichts wie los! Unsere bisherige Tourplanung:
Als wir am 23.September mit den Booten, den Vorräten und all unserem Gepäck am McQuesten ankamen, wurde das für unmöglich gehaltene Realität: nach dem trockenen Sommer fanden wir statt eines ordentlichen Flusses nur ein Rinnsal vor, an Paddeln war nicht zu denken. Also Treideln, Waten und Umtragen? Und wie lange? Einen Tag, zwei Tage oder gar die ganzen zwei Wochen? Auch unser Outfitter konnte uns dabei nicht raten. Und laut Wetterbericht stand der Wintereinbruch unmittelbar bevor, mit angekündigten Wetterstürzen bis unter 10 Grad Minus. Also mehr eine Tour im Expeditionsstil? Wäre auf unsere Ausrüstung bei diesen Verhältnissen Verlass?
Unter diesen Umständen war das Risiko eines Scheiterns der Tour hoch. Auf jeden Fall erheblich höher als ursprünglich geplant. Am Ende siegte die Vernunft und nach intensiven Beratungen beschlossen wir, in diesem Jahr etwas anderes zu machen. Also wurde ein 7-sitziger Van gemietet, die Rückbank ausgebaut, alles umgeladen und auf ging’s bis an die Grenzen des Territoriums zu Abenteuern anderer Art: Schneesturm am Arctic Circle, „Frostbeulen“ auf den Goldfeldern am Klondike, Goldsuche am Duncan Creek (bei Keno), Hiking im Kluane National Park u.v.a.m.
Fazit: unsere Entscheidung erwies sich nachträglich als goldrichtig. In den folgenden Tagen gingen die Temperaturen quasi über Nacht auf deutlich unter 10 Grad Minus zurück und auch tagsüber gab es mehrmals hintereinander Dauerfrost. Besonders gemütlich wäre es so weder auf dem noch im (!) Wasser gewesen. Dennoch hat das Zelten in der Natur, an wunderschönen Flüssen, Seen und unter rauschenden Fichten teuflischen Spaß gemacht und unsere Feuer loderten wie immer hoch und leuchtend durch das Yukontal.
Lesung im Café Klatschmohn Vor gut 60 „Zuhörern und Zuhörerinnen“ entwickelte sich gleich von Anfang an eine lebhafte Diskussion über Organisation und Durchführung von Wildnistouren mit dem Kanu, über die erforderliche Ausrüstung und die notwendige Vorbereitung. Aber auch Fragen zu Kenterungen, potentielle Krankheiten oder wie schnell im Ernstfall Hilfe herbeigerufen werden kann, wurden immer wieder zu Sprache gebracht. Und natürlich kamen auch das allgegenwärtige „Bärenthema“, abenteuerliche Wildbeobachtungen, Polarlichter, die Abende am Lagerfeuer und die überwältigende kanadische Landschaft nicht zu kurz. Überhaupt kam man schnell „vom Hölzchen auf’s Stöckchen“, wie der Rheinländer so charmant umschreibt. So wurde es eine kurzweilige und von den Besuchern getragene „Lesung“, die sich dadurch eigentlich mehr zu einem Diskussions- und Informationsforum entwickelte. Liebes Publikum: vielen Dank für die anregenden Gespräche. Es hat mir – und wie ich spürte auch Ihnen - viel Spaß und Freude gemacht! Vielen Dank aber auch an die perfekte Vorbereitung durch das Team des Café Klatschmohn und an Frau Dr. Fürst für die Einladung. Es war ein gelungener Abend. Buchhandlung mit Abenteueratmosphäre Zum Start einer außergewöhnlichen Aktion mit regionalen Buchhandlungen dekorierten die Autoren der fünfteiligen Reisebuchreihe „Abenteuer Yukon Territorium“ mit Hilfe des „buchladen“ Teams das Schaufenster der örtlichen Buchhandlung.Auf großes Interesse der Kunden und Spaziergänger, die das von Gabriele Seeger geführte Fachgeschäft für Bücher, Spielwaren und Tee besuchen, stieß nicht nur die Auslage der Yukon-Reisebücher, sondern auch die gesamte Präsentation von Ausrüstungsgegenständen, Bildern und Karten, die einen ersten Eindruck vom „Abenteuerleben“ der Kanufahrer im wilden und einsamen Yukon-Territorium gaben.
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